Nachruf: Dithmarscher-Stormarner Legionäre

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    • 01.10.2006
    • 1841

    Nachruf: Dithmarscher-Stormarner Legionäre

    Eine meiner Lieblingseinheiten der Napoleonischen Kriege ist von einem humorlosen Wikipedia-User mit einem Mausklick vernichtet worden:

    Die Dithmarscher-Stormarner Legionäre.

    Die Dithmarscher-Stormarner Legionäre waren ein Freikorps zur Zeit der Befreiungskriege.

    Ursprünglich in Dithmarschen (Westholstein) gegründetes Freikorps gegen die Oberherrschafft der Dänen, die mit den französischen Besatzern verbündet waren. Mit der Zeit stießen auch Freiwillige aus Stormarn hinzu, später auch einige Steinburger und Hamburger.

    Das Freikorps setzte sich zunächst mit Sabotageaktionen gegen die Dänen in Holstein, später gegen die französischen Besatzer und ihre Sympatisanten in Sachsen und am Niederrhein durch.

    Bald wurde aus der kleinen Bande eine ernst zu nehmende Militäreinheit von fünf-bis sechstausend Mann. 1812/13 schlugen sich die Legionäre, wie sie sich nannten, trotz starker Gegenwehr von französischem Militär, zur wiederauferstandenen Preußischen Armee durch. In der Völkerschlacht von Leipzig 1813 standen die Dithmarscher-Stormarner Legionäre in den Reihen der Preußen. Mehr als Drittel (also gut 2.000 Mann) der Legionäre fanden den Tod in der Schlacht, ebensoviele wurden verwundet. Die Anführer Ramm und Bauer fielen ebenfalls in der Schlacht.

    Der Führungsstab der Legionäre:

    Friedrich Ramm, *1781 †1810 (gefallen): von 1806 bis 1810 Anführer
    Bruno Klein *1785 †1813 (exekutiert): von 1806 bis 1813 im Führungsstab
    Georg Rüttgert *1779 †nach 1836: von 1806 bis Auflösung Ende 1813 im Führungsstab
    Wilhelm Ramm *1790 †1813 (gefallen): von 1810 bis 1813 Anführer
    Andreas Bauer *1790 †1813 (gefallen): von 1810 bis 1813 im Führungsstab
    Gerhard von der Kaule *um 1776 †1811 (gefallen): 1811 im Führungsstab

    Quelle: "Chronik der norddeutschen Freiheitskämpfer", Wülbern-Verlag, Itzehoe (1911/13?).


    Diese heroische Einheit kämpfte seit gut zehn Jahren im Netz gegen Dänen, Franzosen und deren Symathisanten, und war stets ein exzellentes Beispiel für die Zuverlässigkeit von Wikipedia. Gerade weil sie viel offenkundiger "falsch" war als die vielen kleinen Fehler und Irrtümer, die von gutwilligen, aber inkompetenten Usern in anderen miltärhistorischen Artikeln fleißig zusammengetragen werden.

    Schade, aber vielleicht erleben sie ja in gleicher oder ähnlicher Gestalt eines Tages eine Wiederauferstehung.

    PS. Und nein, ich war nicht der Autor des Artikels.
    Zuletzt geändert von Sans-Souci; 11.02.2015, 20:30.
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