Gewichtsangabe in marc

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    Gewichtsangabe in marc

    Die Division Lefol hatte im Oktober 1813 auch Versorgungsfahrzeuge nach Leipzig bzw. Dresden zu eskortieren. Geladen hatte diese wohl 214 Fahrzeuge neben 31.610 Paar Schuhen (für Torgau bestimmt) auch 500 + 517 marc Reis und 400 + 413 marc Brotmehl (für Dresden bestimmt).
    Nun gibt Wikipedia für die Gewichtseinheit marc mehrere Möglichkeiten.
    So werden gegeben der marc mit rund 245g, das alte poids de marc mit rund 489,5g und das poids de marc (System Usuell) mit 500g.
    Nun ergeben 1.017 marc Reis selbst mit 500g/marc gerechnet gerade einmal 508,5 kg und damit keine Veranlassung, mehr als einen oder zwei Wagen damit zu beladen.
    Wo liegt jetzt mein Verständnisfehler:
    a) Gibt es noch eine andere Maßeinheit marc oder
    b) Sind die Gewichtsangeben 500, 517, 400, 413 marc pro Wagen angegeben
    Danke für Eure Hilfe.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1841

    #2
    Kannst Du den (französischen ?) Originaltext mit den Gewichten geben ?

    Kommentar

    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2962

      #3
      ich denke hier ist 489,5 gemeint, vielleicht sind die Mengen ja pro Wagen gemeint.

      Kommentar

      • Borussen_Kanonier
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 12.03.2010
        • 169

        #4
        Steht denn im Text explizit, daß nicht anderes transportiert wurde ? Wenn ich mal grob hochrechne, sollte man für die Schuhe nicht mehr als 10 Wagen benötigen, eher weniger (wobei ich das Gewicht außen vor gelassen habe, aber ich denke, das ist nicht entscheidend). Insofern wäre der originale Text schon interessant.

        Kommentar

        • Chasseur
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 16.05.2007
          • 105

          #5
          Ergänzung:
          Bei Wikipedia steht auch, daß Marc/Mark eine Maßeinheit für Edelmetalle ist. Jetzt diese Gewichtsangaben für Metalle auf Anderes zu übertragen ist wohl wenig Sinnvoll.
          Nach den Angaben aus Trapp: Kleines Handbuch der Maße, Zahlen, Gewichte und der Zeitrechnung (Reclam) kann man entnehmen, daß diese Bezeichnung in den Niederlanden, Österreich und Deutschland immer noch üblich war. Könnte es sich daher um den Wert der Nahrungsmittel handeln?
          Zuletzt geändert von Chasseur; 20.08.2011, 22:11.

          Kommentar

          • Da Capo
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 23.10.2006
            • 827

            #6
            47 voitures de requisition – chargées de 500 marc de riz pour Dresde
            Equipage militaires polonaise – charges de 400 marc de farine pour Dresde
            Equipages militaries 9e bataillon – 49 chaisses chargées de farine 413 marc idem.
            Equipages militaries 10e bataillon – 49 chaisses idem de riz 517 marc idem
            69 voitures de requisition – chargées de 31.610 paires de souliers pour Torgau
            Plus deux voitures charges de 500.000 francs pour le quartier general.

            Soweit Kerchnawe in “Aufklärung und Armeeführung vor Leipzig”. Er stützt sich dabei auf Aussagen des Ltn. Fabry.

            Ähnlich gibt es Juhel in „Automne 1813..“ und bezieht sich dabei auf das Archives Nationales AF/IV*/1344.
            Bsp. Détachement du 9ème Baton des Equipages militaires. Ce détachement escorte 49 caissons charges de farine et de 413 marcs de meme denrée.

            Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Hier, was 1811 die Academie Française zu "Marc" sagt:



              Du kannst Dir nun aussuchen, ob der marc mit 8 Unzen oder der poid de marc mit 16 gemeint ist. Bei grob 500 marc pro Wagen macht das jeweils ganz grob entweder 125 kg oder 250 kg Ladung.

              Ich weiß nicht, wieviel ein sicherlich nicht exzellent genährtes Pferd ziehen kann (inklusive Wagengewicht, und auf unbefestigten Wegen, die auch mal bergauf gehen und bei regen schlammig werden). Vermutlich waren die Wagen ja nur mit zwei Pferden bespannt, bei den Requisitionswagen ist es jedenfalls sehr wahrscheinlich.

              Vielleicht hilft der Vergleich mit den ebenfalls auf Requisitionswagen transportierten Schuhen weiter. Pro Wagen grob etwa 500 Paar Schuhe (in Fässern transportiert ?). Ein Paar Schuhe wiegt also, bei Analogie zur Reis-Ladung, etwa 1 marc. Auch wenn unsere Re-Enactment-Schuhe verglichen mit den damaligen viel zu klobig und schwer sind, dürfte doch das höhere Gewicht, 1 Paar Schuhe zu ca. 1 Pfund zutreffen.

              Also sind vermutlcih poid de marc gemeint.

              Besser wäre, ein Handbuch zu konsultieren, daß die Kapazität von Zugpferden beschreibt.

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              • Chasseur
                Erfahrener Benutzer
                Sergent
                • 16.05.2007
                • 105

                #8
                Nette Idee mit den Zugpferden, allerdings bringt das nicht viel, wenn die Strassenverhältnisse nicht berücksichtigt werden. Waren es befestigte Wege, Sandwege, war sie verschlammt etc.

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                • Da Capo
                  Erfahrener Benutzer
                  Adjudant
                  • 23.10.2006
                  • 827

                  #9
                  Erst mal Dank an Alle für die Mitteilungen.

                  Oli,
                  schließe mich hinsichtlich des poid de marc an.
                  Nach Raabe „Artilleriedienst im Felde“ und Rouvroy „Vorlesungen Artillerie“ rechnete man auf ein Artillerie-Zugpferd rund 3 Zentner (der sächs. Zentner zu 51,4 kg, also rund 150 kg) ohne Wagen. Bei einem wohlgewarteten und starken Fuhrmannspferd waren es immerhin 10 Zentner in der Ebene und 6 Zentner im Gebirge.
                  Nun sah es zwar im Herbst 1813 mit dem verfügbaren Pferdematerial bescheiden aus, aber auch die Versorgungsgüter mußten an die Front. 125 kg transportierte Güter auf 2 Pferde hätte sicher kein Verwaltungsbeamter (stand ja nicht in seinen Tabellen) zugelassen. So erscheinen mir 250 kg auf 2 Pferde durchaus realistisch.

                  Chasseur,
                  die Straße von Erfurt nach Leipzig war eine der frequentiertesten Heerstraßen der damaligen Zeit. Der Erhaltungszustand sollte zumindest den Grundanforderungen genügt haben.
                  Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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