sächsisches Barackenlager Juni 1813

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    sächsisches Barackenlager Juni 1813

    Die sächsischen Truppen sollten am 19.06.1813 ein Lager in Ober-Moys (bei Görlitz, heute polnische Seite) beziehen.
    Zu diesem Behuf sollten Baracken errichtet werden, jede Kompanie sollte dabei 16 Stück in zwei Reihen erhalten (nach einer Anweisung des Hauptmann Obereit 6 Ellen breit (ca. 3,40m) und in der Tiefe 1 ½ Ellen (ca. 0,85m) voneinander entfernt. Angaben zur Länge (die Skizze zeigt eine Länge mit rund 4x Breite, was rund 13m wären) und dem Abstand zwischen den beiden Reihen fehlen).
    Zu diesen Baracken sollten die umliegenden Orte Bretter und Stroh liefern, sowie jede Kompanie 64 elligte Pfähle (ca. 0,57m) mitbringen. Falls diese Pfähle für den Barackenbau waren, dann waren es zu jeder Baracke 4 Pfähle.
    Sieht man sich die von den Orten zu machenden Lieferungen an, so sind für ein Infanterie-Bataillon 216 (Leib-Grenadier-Garde) bis 352 (Prinz Friedrich) Bretter (bei 4 Kompanien und gesamt 64 Baracken also zwischen 3,4 und 5,5 Bretter/Baracke zu liefern. Die Menge der Bretter ist ohne Angabe von Längen, so dass ich von einer Einheitslänge ausgehen würde, habe aber hierzu im Netz nichts Brauchbares gefunden).
    Weiterhin waren 540 bis 880 Bund Stroh (zu 18 Pfund oder ca. 8 kg; also 8,4 bis 13,8 Bund/Baracke) zu liefern.
    Bei nur 4 Pfählen (an jeder Ecke einen) dürften sich die Bretter (unterstellt, dass sie von einem Pfahl zum anderen gehen) sowas von durchgebogen haben.
    Ich bin daher ziemlich ratlos über das Aussehen und bin für jeden Hinweis dankbar.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1068

    #2
    Bsp.: Frz. Lager bei Flensburg, 1806

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Sachsen das Rad nicht neu erfunden, sondern sich den Lagerbau bei den Franzosen (spätestens nach dem Waffenstillstand von 1809) abgeguckt haben, z.B. wie von Stelzner dargestellt:


    Gruß, Tom

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    • Tom
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 03.10.2006
      • 1068

      #3
      Zeitkorrektur

      Das Stelzner-Bild zeigt ein Lager Bernadottes 1808 (nicht 1806)...

      Gruß, Tom

      Kommentar

      • Da Capo
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 23.10.2006
        • 827

        #4
        Ich habe noch ein paar Ausführungsanweisungen gefunden.
        Danach waren die Bretter nur für die Baracken der Offiziere. Die unterschiedliche Anzahl der Bretter wird mit der unterschiedliche Anzahl von Offiziere je Bataillon erklärt.
        Die Mannschaften sollten Strohbaracken errichten und die dazu nötigen Stangen aus den königliche Forsten erhalten. Die elligten Pfähle dienten dann wohl nur als „Begrenzungspfeiler“.
        Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

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