Landesausstellung 2015 - Napoleon und Bayern

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  • Franz
    Erfahrener Benutzer
    Sergent
    • 02.02.2008
    • 105

    Landesausstellung 2015 - Napoleon und Bayern

    Ich war gestern bei der Eröffnung der Landesaustellung in Ingolstadt im Stadttheater.
    Danach besuchte ich die Landesaustellung im Armeemuseum Ingolstadt. Ich muß sagen, wirklich
    klasse gemacht. Modern und äußerst informativ.
    Selbst für mich war sehr viel Neues zu sehen.
    Das Haus der bayerischen Geschichte hat bei Privatsammlern sehr viele Stücke gefunden die bisher nicht zu sehen waren. Wer allerdings glaubt, daß viele Waffen ausgestellt werden, der wird enttäuscht.
    Aber von Napoleons Hut aus dem Russlandfeldzug 1812 bis zu den zahllosen Einquartierungsscheinen von Lorenz Gerhauser aus Aichach der in den Jahren 1796 bis 1802 über 1700 Offiziere und 11000 Mannschaften und 11000 Pferde unterbringen mußte und dadurch Gasthaus und Brauerei verkaufen mußte, sind auch Ausrüstungsgegenstände von Infanteristen als Nachbauten anzuprobieren um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen, daß ein Soldat in der Schlacht mitschleppen mußte.
    Also ich empfehle allen Interessierten diese Ausstellung zu besichtigen, da die meisten Objekte nach dem 31. Oktober wieder verschwinden werden und nicht mehr zu sehen sind.
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    #2
    Hallo Franz,

    danke für den schönen Hinweis; ich werde mit einem guten Freund im Rahmen des Kulmbach-Besuchs auch nach IN fahren und die Ausstellung besuchen.

    Weißt Du, ob man wie früher auch dort fotografieren darf?

    Lohnt sich der Katalog aus "militärischer" Sicht?

    Schöne Grüße nach Oberbayern
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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    • Franz
      Erfahrener Benutzer
      Sergent
      • 02.02.2008
      • 105

      #3
      Hallo Markus,

      ich konnte gestern fotografieren und habe keine Verbotsschilder gesehen.
      Der Katalog hat das Format DIN A 4 und hat 335 Seiten. Er ist hauptsächlich militärisch und beschreibt ausführlich die Ausstellungsobjekte. Sicher kommen auch Spezialisten der napoleonischen Zeit auch hier noch auf ihre Kosten.
      24,00€ finde ich für die Informationen und großen Bilder sehr günstig.
      z.B. ist auf einer Doppelseite eine Uniform für einen Unteroffizier der Freiwilligen Landhusaren-Korps abgebildet. Detailfotos und Beschreibung nehmen 3,5 Seiten in Anspruch.
      Ich finde der Katalog ist ein Muß für jeden der Bayern und Napoleon interessant findet.

      Schöne Grüsse aus Schierling, dem Ort der Schlacht von Eggmühl.
      Franz

      P.S: Markus, Schierling war ehemals Niederbayern und bildet nun die südlichste Spitze der Oberpfalz.

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      • Franz
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 02.02.2008
        • 105

        #4
        Hallo,

        für Alle die sich für die Landesausstellung interessieren.
        Bei YouTube findet man unter dem Stichwort " Napoleon und Bayern" einige Trailer vom Bayerischen Fernsehen.
        Der Trailer mit 7.52 Minuten zeigt "Das schöne Bild" von der Schlacht bei Eggmühl.
        Mit den Ausschnitten hat man schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Ausstellung.

        Gruß Franz

        Kommentar

        • admin
          Administrator
          Colonel
          • 30.09.2006
          • 2687

          #5
          Zitat von Franz Beitrag anzeigen
          Markus, Schierling war ehemals Niederbayern und bildet nun die südlichste Spitze der Oberpfalz.
          Danke für die Angaben - ich freue mich nach Betrachtung der youtube-Filme umso mehr auf die Ausstellung; und der Katalog ist sicher eine sinnvolle Anschaffung.

          ... und auch Danke für die Berichtigung Deiner Herkunft ... kenne ich gut aus dem Südwesten; so bekomme ich in B immer wieder einen dicken Hals, wenn Bade-Württemberg mit Schwaben gleich gesetzt wird (was hier im Prenzlauer Berg und auch in den guten Zeitungen immer wieder vorkommt) - und das als gebürtiger "Monnemer", der sich als Kurpfälzer fühlt.

          Aber genug des Abschweifens ... allen einen schönen Feiertag wünscht
          Markus Stein
          "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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          • Tom
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 03.10.2006
            • 1068

            #6
            Besprechung in der FAZ

            www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/ausstellungs-doppel-napoleons-frieden-des-kaisers-kriege-13572538.html
            (Doppelbesprechung, zgl. mit Ausstellung im Musée Carnavalet, Paris)

            Gruß, Tom

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            • Tellensohn
              Erfahrener Benutzer
              Chef de Bataillon
              • 16.02.2011
              • 1253

              #7
              Vor einigen Tagen hab ich den Katalog bekommen. Sehr schön gemacht, aber irgendwie nicht so umfassend wie ich es mir gewünscht hätte. Mir persönlich fehlt einiges, z.B. etliche "Naive". Ich denke da bspw. an die zahlreichen Darstellungen eines Nürnberger Anonymus (oder mehrerer Anonymi?) aus den Jahren 1801 und 1806, die sehr schön das Verhältnis zwischen französischen Besatzern und Einheimischen illustrieren. Ok, Nürnberg ist bis 1806 nicht Teil Bayerns. Und es handelt sich auch nicht um unveröffentlichtes Material. Ist aber doch schon sehr lange her, dass diese Bilder in einem Buch abgedruckt wurden. Dürften manchen Heutigen unbekannt sein. Oder auch Joseph Paul Kargs Parade bayerischer Truppen 1815 in Mannheim. Ja gut, war vor zwei Jahren in der Ludwigshafener Ausstellung zu sehen, und unserem @admin sei Dank, auch in Form diverser Fotos hier im Uniformen-Portal. Aber trotzdem, irgendwie hätte ich dieses Bild samt Detailaufnahmen auch gern im vorliegenden Katalog gesehen...

              Ja , und da gibt es natürlich noch die üblichen Schnitzer. Nichts Schlimmes, es sei denn, andere Leser entdeckten in den Bereichen, die sie interessieren, Ähnliches. Da haben wir bspw. im Text zur Kat.Nr. 140, "Lager bei Augsburg 1808-1809" von Albrecht Adam, den Hinweis:

              "...Im Hintergrund ist in der Mitte eine Gruppe Offiziere an ihren Zweispitzen mit Federbüschen zu erkennen..." (S.184)

              Ja mei! Da haben die doch völlig vergessen, zu erwähnen, dass es sich um eine nächtliche Szene handelt. Doch, doch, ganz sicher...da, man sieht sie doch ganz genau...über der Gruppe der Offiziere...die Mondsichel.... :



              Ok. Scherz beiseite. Natürlich sehen wir da keine "Gruppe Offiziere", sondern Regimentsmusiker. Die Mondsichel ist die Bekrönung eines Schellenbaums...:



              Sieht übrigens der Bekrönung dieses Exemplars aus dem bayerischen Velburg, aufbewahrt im Musée de la Musique, Paris, erstaunlich ähnlich:




              Aber wie gesagt, nichts Schlimmes. Ist mir durchaus bekannt, dass man a) nicht alles wissen oder b) einiges übersehen kann, besonders wenn man a) vielleicht in einer Sache nicht so bewandert ist und b) auch noch unter Zeitdruck steht. Darum, Schwamm drüber...


              PS

              Noch eine Bemerkung zu S.183, Text zur Kat.Nr.137, betreffend die Militärmusik der Zeit:

              Der Hinweis auf die CD mit den beiden Auszügen aus den Churfürstlich Pfalzbayerischen Regiments-Streichen ist ok. Recht schwach dagegen ist der Hinweis auf die CD des Heeresmusikkorps 5 unter Heinz Schlüter. Das sind alles moderne Arrangements für moderne Militärorchester. Besser wäre es gewesen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und die alte LP "Unter Bayerns Rautenbanner" des Musikkorps des Grenzschutzkommandos Süd unter Josef Pollinger (1976; s. hier: http://www.forum.napoleon-online.de/...Anfang-19-Jhdt) auf CD herauszubringen oder, noch besser, eine ganz neue CD unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse ganz nach den Originalpartituren und auf alten Instrumenten gespielt zu produzieren. Aber das ist wohl zuviel verlangt. Ich denke nicht, dass so was bloss deshalb nicht passiert, weil die finanziellen Möglichkeiten überstiegen würden. Ich bin vielmehr überzeugt, dass es in Sachen alter Militärmusik sowohl an Sachkompetenz als auch an Interesse fehlt. Von Museen erwarte ich etwas anderes. Sie bemühen sich schliesslich auch darum, Originalgegenstände und zeitgenössische Bilder zu zeigen, nicht Rekonstruktionen und irgendwelche historischen Schinken aus der Zeit um 1900+/-. Aber wenn's um die Musik geht: Nada. Als das Pariser Musée de l'Armée 2002/3 eine (u.a.) militärmusikorientierte Ausstellung unter dem Titel "Rêve d'enfance. La Parade des petits soldats" veranstaltete, war's genauso. Die haben einfach eine schon unter einem anderen Titel erschienene Humbahumbatätärä-CD der Garde Républicaine umgetauft und als CD zur Ausstellung verkauft. Die hatte ich mir damals in gutem Glauben gekauft und war masslos enttäuscht als ich das rausfand. Hab die CD mit einem bösen Brief zurückgeschickt und Geld-zurück verlangt (hab's auch bekommen, immerhin).
              Zuletzt geändert von Tellensohn; 18.05.2015, 22:54.

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              • admin
                Administrator
                Colonel
                • 30.09.2006
                • 2687

                #8
                Danke für die gewohnt pointierte Rezension ... ja, wenn man die Möglichkeit hätte, aus unterschiedlichen Beständen wirklich eine gute Ausstellung zu machen. Das gehen viele Museen eben nicht mehr ein. Zumal hier in Ingolstadt ja nicht "nur" der militärische Aspekt hervorgehoben werden sollte.

                Auf jeden Fall werden wir im August dort viele Fotos machen und versuchen, sie in der gewohnten Form zu präsentieren.

                Schöne Grüße
                Markus Stein
                "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

                Kommentar

                • Tellensohn
                  Erfahrener Benutzer
                  Chef de Bataillon
                  • 16.02.2011
                  • 1253

                  #9
                  Zitat von admin Beitrag anzeigen
                  Danke für die gewohnt pointierte Rezension
                  Na ja, Rezension ist wohl etwas zu hoch gegriffen. Ich würde sagen, erste Eindrücke .

                  Gruss, T.

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                  • Lavalette
                    Benutzer
                    Caporal
                    • 02.01.2007
                    • 67

                    #10
                    Nachdem mir in Celle beim Symposium - welches sehr schön war - noch einmal in Erinnerung gerufen wurde, daß in Ingolstadt eine Landesausstellung zu Napoleon stattfindet, habe ich meinen Urlaub genutzt und einen Abstecher dorthin gemacht. Die Ausstellung ist sehenswert, auch wenn sie jetzt gleich zu Ende ist und ich hier der Letzte vielleicht war der sie besucht hat. Vor allen Dingen konnte ich meine Bibliothek wieder ein wenig auffüllen. Als erstes und schwerstes den Zamoyski zum Wiener Kongreß - vor allem nach Empfehlung des Admin in Celle. Doch dazu fiel mir auch ein kleines Büchlein von Heinz Duchhardt in die Hände. Ein Buch "Napoleon und Bayern", um etwas landesspezifisches von der Ausstellung in Ingolstadt mitzunehmen. Eine Biographie über Montgelas habe ich aufgeschoben. Zum Schluß noch "1813" aus dem Brandenburgischen Verlagshaus. Denn überall liest man, daß es ein Fehler von Napoleon war, Festungen östlich der Oder zu halten. Doch nirgendwo steht, wieviel gut ausgebildete Leute ihm dadurch bei seiner Feldarmee fehlten - außer Rapp in Danzig. In den Karten dieses Büchlein ist einiges eingezeichnet.
                    "Die Nachwelt wird auf Grund von Thatsachen richten: Verläumdung hat mit der Zeit all ihr Gift verspritzt; ich werde jeden Tag an Ruhm gewinnen."
                    Napoleon zu O'Meara am 9. Dezember 1817

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